Das Moor

Das Projekt

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Mit dem Projekt Moore Krumbach bekommt die nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinde eine starke Basis, einen dauerhaften roten Faden.

Gute Grundlage bei der Entscheidung für das Projekt moore krumbach waren die Zielformulierungen aus dem Projekt Gastfreundschaft Krumbach:
„... Wir leben in einer intakten, attraktiven und vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft. Die Vielfalt der Kulturlandschaft, der Tier- und Pflanzenwelt bildet mit den Kulturgütern und der erhaltungswürdigen Bausubstanz einen ökologisch, hochwertigen Lebensraum. Dieser Lebensraum ist Grundstein für Lebensqualität und Identität der Bewohner.“
 „Die uns umgebende Natur- und Kulturlandschaft wird in ihrer Vielfalt den Menschen zugänglich gemacht.“
 „... Ziel ist es, eine Idee zu formulieren, unter welches Überthema alle Aktivitäten der Gemeinde gestellt werden können …“ 


Ganzjahresfolder moore krumbach


Die Moorbiotope

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Biotopaustattung
Insgesamt werden in der Gemeinde Krumbach 13 Kleinraumbiotope und 1 Großraumbiotop ausgewiesen. Bemerkenswert hoch sind die Anteile der Hoch- und Flachmoore.
Die Biotopfläche wurde im Rahmen des Vorarlberger Biotopinventars erstmals im Jahr 1986 im Teilinventar Mittlerer Bregenzerwald aufgenommen.  Die aktuelle Erhebung erfolgte im Jahr 2005.

Das neu erstellte Biotopinventar


Moor - Lebensraum für Lebenskünstler
Moore erfüllen wichtige ökologische Funktionen. Durch ihr hohes Wasserspeicher-Vermögen sind sie sehr wichtig als natürlicher Hochwasserschutz. Dank ihrer beträchtlichen Reinigungskraft sind Moore unverzichtbar für den Erhalt der Trinkwasservorräte. Sie leisten darüber hinaus auch einen großen Beitrag zum globalen Klimaschutz, da Moore enorme Mengen an Kohlenstoff speichern – weit mehr, als dies Wälder tun. Sie beherbergen außerdem eine Vielzahl von hochspezialisierten Tier- und Pflanzenarten, darunter Torfmoose, Zwergbirke oder die Moosbeere, Libellenarten wie die Große Moosjungfer, zahllose Tagfalter wie der Hochmoor-Perlmutterfalter und den Hochmoor-Gelbling. Durch die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraumes sind sie jedoch zunehmend in ihrem Bestand bedroht. Denn da sich diese Arten an die oft sehr nährstoffarmen Bedingungen in den Moorgebieten angepasst haben, können sie nicht auf andere Standorte ausweichen.


Entstehung eines Moores

Nach dem Ende der letzten Eiszeit, als sich das Klima allmählich wieder erwärmte, begann in weiten Gebieten die Moorbildung.
In dieser Periode fielen sehr viele Niederschläge. Dadurch, dass die Eispanzer schmolzen, wurde weiteres Wasser freigesetzt. Der Grundwasserspiegel stieg, zahlreiche Täler, Senken und Niederungen wurden überflutet. So veränderte sich die Vegetation: es wuchsen mehr und mehr feuchtigkeitsliebende Pflanzen und dort, wo die Pflanzen auch nach ihrem Absterben nicht abgebaut werden konnten, bildeten sich Moore.
Vor etwa 12.000 Jahren begann die Hochzeit der Moore in unseren Breiten.
Zur Entstehung eines Moores müssen folgende Bedingungen gegeben sein: Das Gebiet muss niederschlagsreich sein und eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Im Boden muss eine wasserstauende Schicht vorhanden sein und die Produktion an Pflanzensubstanz muss die durch Zersetzung verloren gehende übertreffen. Und als Letztes darf das Gebiet, in dem ein Moor entstehen kann, nicht beschattet sein. Der ständige Wasserüberschuss aus Niederschlägen oder Mineralbodenwasser bedeutet einen Sauerstoffmangel und führt zu einem unvollständigen Abbau der pflanzlichen Reste, die als Torf abgelagert werden. Durch die Anhäufung von Torf wächst die Oberfläche von lebenden Mooren in die Höhe. Im Gegensatz zu Sümpfen herrscht in Mooren eine permanente Wassersättigung. Gelegentliches Austrocknen führt in Sümpfen zu einem vollständigen Abbau der organischen Substanz zu Humus. In Mooren ist durch die permanente Wassersättigung dieser Abbau gehemmt, sodass Torf entstehen kann.

 

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Die oberste Schicht des Moores besteht aus lebendem, organischem Material, mit dessen Absterben das Moor laufend an Tiefe gewinnt. Die Wurzeln dieser Pflanzen durchziehen die obersten Torfschichten. Diese Schichten speichern ungeheure Mengen an Wasser. Je tiefer das Moor, desto dichter die Torfschichten. Durch die konservierende Wirkung eines Moores, kann man Pollen und organische Reste aus längst vergangenen Zeiten finden. Mit einer Profiltiefe von 4 m lässt sich die regionale Besiedlungsgeschichte bis zu 4000 Jahre zurückverfolgen. Die unterste Schicht besteht aus Seetonen, eine wasserundurchlässige, hart verdichtete Sandschicht, die den Abschluss des Moores bildet.

Moorarten

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Hochmoore
Hochmoore sind regengespeist (ombrotroph). Sie benötigen Gebiete mit geringem Wasserabfluss, ein Klima, bei dem die Niederschlagsmenge jene der Verdunstung übersteigt, und ein nährstoffarmes Milieu, das Torfmoosen in ihrem ökologischen Wettbewerb mit höheren Pflanzen Vorteile verschafft. Das Wachstum höherer Pflanzen wird aber auch durch die Torfmoose selbst beschränkt, da sie die vorhandenen Nährstoffe binden und das Moorwasser ansäuern (pH=3-4). Hochmoortorf besteht fast ausschließlich aus teilweise abgebautem Sphagnum; sein Kohlenstoffgehalt ist niedrig (ca. 3%). Die Torftiefe von Hochmooren beträgt 2-10 m. Da die Wasseroberfläche im dichten Netzwerk der Sphagnumstämmchen und -blätter eingeschlossen ist, fehlen Wasserbewegungen fast vollständig und der Wärmeaustausch zwischen Wasser und Luft ist stark eingeschränkt. Dies führt zu einem extremen Mikroklima, bei dem Temperaturunterschiede von über 30º zwischen Tag und Nacht auftreten. Sogar im Sommer - selbst wenn die Sonne die Pflanzendecke aufheizt - steigt die Wassertemperatur kaum über 10º, und Nachtfröste treten während des ganzen Jahres auf. Im Vergleich zur Umgebung kann die Vegetationsperiode im Hochmoor um 2-3 Monate verkürzt sein.

Niedermoore
Niedermoore sind ein Stadium im Entwicklungsprozeß (Sukzession) von offenen Teichen oder seichten Seen zu ombrotrophen Hochmooren. Sie sind minerotroph, d.h. ihr Wasserkörper ist mit dem mineralhaltigen Grundwasser verbunden. Torfmoose und eine Anzahl andere Pflanzenarten wachsen in leicht saurem, neutralem oder sogar alkalischem (bis zu pH=8) Milieu und bilden Torf mit relativ hohem Kohlenstoffgehalt (ca. 10%). Die Torftiefe von Niedermooren beträgt gewöhnlich weniger als 2 m. Hat ein Niedermoor das Stadium erreicht, wo seine Torfmoosdecke den Kontakt zum Grundwasser verliert, dann entscheiden Klima und Umweltbedingungen darüber, ob es sich zu einem Hochmoor oder zu einem verlandeten Waldgebiet weiterentwickelt.

Moornutzung

Bei wachsender Bevölkerung wurden zunehmend neue Wirtschaftsflächen gesucht. Der Wald wurde weggerodet, und zuletzt mussten auch die Moorflächen daran glauben. Letzteres war mit wechselhaften Erfolg begleitet: Gräben wurden angelegt, um das überschüssige Wasser abzuleiten. Da aber der Untergrund nährstoffarm war, gab es nur eine minderwertige Heunutzung für Pferde und zum Einstreu. Sehr kräftig wurden die Hochmoore in der Zeit zwischen 1700 und 1940 abgestochen. Die Masse wurde getrocknet und als willkommenes Heizmaterial in den Öfen verwendet, manchmal auch außer Krumbach verkauft. Ein eigenes Torfstechergewerbe entstand. Schätzungen ergeben, dass im Laufe von 250 Jahren etwa 250.000 m³ Brenntorf abgebaut wurde.

Anfangs diente der Torf aus den Mooren nur als Brennmaterial. Besonders beliebt war der Torf als Einstreu für die Tiere. In der Folge kam er als Dünger schließlich wieder auf die Felder zurück. Üblich war es auch, getrockneten Torf als Baustoff zum Errichten von Häusern zu verwenden.
Ein weiterer interessanter Aspekt des Torfes wurde im 19. Jahrhundert entdeckt. Man fand man heraus, dass dieser auch als Heilmittel verwendet werden kann, wie zum Beispiel anhand eines Moorbades. Heutzutage wird er eigentlich nur noch im Garten als Pflanzendünger verwendet.

Moornutzung in Krumbach


Pflanzen im Moor

Nur eine begrenzte Anzahl hochspezialisierter höherer Pflanzen kann im Hochmoor überleben.

Sie müssen säurebeständig sein und in einem schwammigen, extrem nassen, sauerstoffarmen Milieu wurzeln können. Nährstoffe sind knapp, und in ihrem Wettkampf um Licht müssen sich die Pflanzen dem Wachstumsmuster von Torfmoosen anpassen, das von enormem Zusammendrücken der Moosstrukturen im Winter gefolgt wird.

Allgemein bekannte Beispiele höhere Moorpflanzen sind die Besenheide (Calluna vulgaris) und der fleischfressende Sonnentau (Drosera rotundifolia). Im ersten Fall findet die Stickstoffaufnahme in Symbiose mit Pilzen statt (Mycorrhiza), im zweiten Fall wird der Stickstoffbedarf durch Fangen und Verdauen von Insekten gedeckt. Zu diesem Zweck produziert der Sonnentau eine der klebrigsten bekannten biologischen Substanzen. Andere typische Pflanzen in den Mooren sind Sumpfporst (Ledum palustre), Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Glockenheide (Erica tetralix), Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), Moor-Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), Krähenbeere (Empetrum nigrum), Seggen (Carex spp.), Wollgras (Eriophorum spp.), Rasenbinse (Trichophorum cespitosum) und verkrüppelte Latschen (Pinus mugo). Zieralgen (Desmidiales) und Fadenjochalgen (Zygnematales) können im Moorwasser reichlich auftreten. Sie leben sogar in Torfmooszellen (Hyalozyten).

Die Vegetation der Niedermoore ist viel artenreicher. Schwimmende mattenbildende Seggenarten leiten manchmal das erste Stadium der Moorsukzession ein.

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Torfmoose (Sphagnum) sind von entscheidender Bedeutung für die Entstehung von Zwischen- und Hochmooren. Sie sind hervorragend an die extremen Bedingungen dieser Standorte angepasst. Torfmoose können selbst in geringsten Konzentrationen vorkommende Nährstoffe aufnehmen. Im Gegenzug geben sie Wasserstoffionen an die Umgebung ab, womit sie sich selbst ein saures Milieu schaffen, das Konkurrenten im Wuchs behindert. Torfmoose können praktisch unbegrenzt wachsen. Während sich die Pflanze nach oben hin entwickelt, stirbt die Basis wegen Luftabschluss ab; aus dem sich unvollständig zersetzenden Gewebe entsteht Torf.

 

 


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Sonnentau (Drosera rotundifolia)
Die Gattung Sonnentau (Drosera) bildet mit ihren rund 130 Arten die zweitgrößte Gattung fleischfressender Pflanzen; sie zählt zur Familie der Sonnentaugewächse (Droseraceae).).

 


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Rosmarinheide (Andromeda polifolia)

Die Rosmarinheide ist ein Bewohner der Heide- und Regenmoore. Sie ist kalkmeidend und benötigt offene Standorte. Die familientypische Mykorrhiza ermöglicht es der Pflanze auf stark stickstoffarmen Böden, wie es Heiden und Hochmoore sind, zu wachsen. Als Mykorrhiza bezeichnet man eine Form der Symbiose von Pilzen und Pflanzen, bei der ein Pilz mit dem Feinwurzelsystem einer Pflanze in Kontakt ist. Die Mykorrhizapilze liefern der Pflanze Nährsalze und Wasser und erhalten ihrerseits einen Teil der durch die Photosynthese der (grünen) Pflanzen erzeugten Assimilate.

 


 Moor-Birke

Die Moor-Birke (Betula pubescens), auch Haar-Birke, Besen-Birke oder Behaarte Birke genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie ist kennzeichnender Baum (Phanerophyt) der Moor- und Bruchwälder sowie trockenerer Bereiche in Regenmoorkomplexen. Als Pionierbaumart ist sie in der Lage, rasch neu entstandene Lebensräume zu besiedeln.

 

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Das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) gehört zur Familie der Orchideen, der mit Hilfe seiner Knollenwurzel den Winter überdauert. Zum Überleben benötigt die Pflanze zudem spezielle Wurzelpilze, mit deren Hilfe sie sich vor allem im Jungstadium ernährt. Bestäubt wird sie durch zahlreiche Insektenarten, vor allem aber durch Zwei- oder Hautflügler und Käfer. Auf der Blattoberseite besitzen sie charakteristische, meist runde Flecken, die nur äußerst selten fehlen können. Die Pflanze wird bis zu 60 Zentimeter hoch und blüht zwischen Mai und August. Die Blüten sind pink bis violett gefärbt. Das Gefleckte Knabenkraut kommt auf feuchten Magerrasen und in lichten Wäldern vor. Die Art ist kalkmeidend und bevorzugt leicht saure Standorte. Die Pflanzenart ist besonders geschützt.

 


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Wollgras (Eriophorum vaginatum)
Wollgräser sind eine Gattung innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Ihre Blütenstände bestehen aus je einem oder mehreren vielblütigen Ährchen. Die langen Blütenhüllfäden der Früchte bilden den bezeichnenden weißen bis orangefarbenen Wollschopf der Wollgräser. Die aspektprägenden „Wattebäusche“ zeigen die Pflanzen also nicht, wie landläufig oft angenommen wird, in ihrem blühenden, sondern im bereits fruchtenden Zustand.



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Die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), auch Trunkelbeere oder Moorbeere ist ein Strauch aus der Gattung der Heidelbeeren. Die Rauschbeere wächst als kleiner Strauch und trägt weißliche bis rosafarbene kleine Blüten. Sie erscheinen von Mai bis Juni. Die Beeren ähneln denen der Heidel- bzw. Blaubeere, sind jedoch bereift, deutlich größer als diese und pflaumenförmig. Sie reifen im Spätsommer, sind außen blau, haben aber innen helles Fruchtfleisch und hellen Saft im Gegensatz zur Heidelbeere, die blaues Fruchtfleisch hat und auch blauen Saft führt. Die Laubblätter sind oberseits blaugrün, unterseits graugrün und oval. Die Rauschbeere wächst in Waldmooren und Hochmooren mit feuchtem, torfhaltigem Boden.

 

 

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Die Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos, syn. Oxycoccus palustris Pers.) ist ein Vertreter der Heidelbeeren (Vaccinium) innerhalb der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist eine Charakterpflanze der Bulte von Regenmooren, kommt aber auch in Zwischenmooren und Bruchwäldern vor. Kennzeichnend für diesen Zwergstrauch sind ihre zu dünnen Fäden reduzierten „Stämme“, mit denen sie flach über Torfmoospolster rankt.

 





 Bärlapp

 

 

Der Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella inundata)
Der Gewöhnliche Sumpf-Bärlapp oder Moorbärlapp ist ein in Mooren vorkommender Vertreter der Bärlapppflanzen. Er wächst auf offenen Hochmoor-Böden, in Zwischenmooren, auf Schwingrasen, in Moorschlenken sowie in feuchten Dünensenken.

 



 

Fieberklee



Fieberklee (Menyanthes trifoliata L.)
Der Fieberklee wächst im in der Sumpfzone von Gewässern und bildet im moorigen Untergrund einen fingerdicken, kriechenden Wurzelstock aus. Er ist in kleine Abschnitte unterteilt und bewurzelt sich an diesen Knoten immer wieder, wächst aber auch "ausläuferartig" ins freie Wasser hinaus. Aus ihm entspringen die ca. 10cm hohen dreigeteilten, glattrandigen und ovalen Blätter mit kleeähnlichem Aussehen.

 

 


Streuwiese



Streuwiesen sind meistens Feucht- oder Nasswiesen, die auf Grund ihres geringen Futterwertes nicht der Futtergewinnung wie die übrigen Wiesentypen des Grünlandes dienen. Die Gewinnung von Einstreu für Viehställe; insbesondere in getreide- und damit stroharmen Regionen, wie etwa dem Alpenvorland stellt hierbei die Hauptnutzung dar. 

Streuwiese im Herbst

 

 




 Streuwiese Sommer

 

 

 

 

Streuwiese im Frühsommer im Naturschutzgebiet Rossbad

 

 

 

 

 

 Seggen

Seggen (Carex), gehören zur Gattung der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).
Sie kommen in zahlreichen Arten vor und sind in den kühleren, klimatisch gemäßigten Zonen beheimatet. Es sind krautige und ausdauernde Pflanzen, deren Halme meist dreikantig und nur selten stängelrund sind. Einige Seggenarten blühen bereits im ersten Jahr, überdauern aber nicht. Andere leben nicht länger als drei bis fünf Jahre. Seggen prägen ganz entscheidend das Aussehen unserer Moore.

 

 

 



Moorwirte Krumbach

Ausbildung
- Moorführerausbildung
- Jährlich 1 Weiterbildungsmodul

Angebote
- mindestens 1 Speise mit Moorbezug
- Moorpakete (Erleben & Genießen)
- Moortage als Kooperation der Moorwirte zweimal jährlich
- Saisonaler Moordrink

Information
- Jahresfolder mit Angeboten der Moorwirte und Moorführungen
- Folder moore krumbach (Karte und Kurztext; Moorinseln, Moorsitze, Moortafeln)
- Publikation mit Langtext zur Beschreibung moore krumbach (zum Verkauf)
- Auflage von Information zum Naturpark Nagelfluhkette

Dekoration / Auftritt
- Gemeinsame Bewerbung der Moortage
- Speisekarte: Logo moore krumbach, Kennzeichnung der moorbezogenen Angebote
- Information zum Bezug regionaler Produkte
- Ganzjährig Dekoration mit Moorbezug
- Trinkwasser wird zum bewussten Genuss gereicht

Krumbacher Moorwirte
Die drei Moorwirte in Krumbach bieten unvergleichliche Kulinarik zur Moorlandschaft. Saisonale und regionale Speisen finden unsere Gäste hier ganzjährig auf der Karte. Geheimtipp ist inzwischen die LiMo geworden, ein von den Moorwirten kreiertes, alkoholfreies Getränk.


Gasthof Adler

Familie Hirschbühl, Dorf 5, 6942 Krumbach
T +43 5513 8156

mail@adler-krumbach.at

http://www.adler-krumbach.at 

Montag, Freitag, Samstag ab 17:00 Uhr
Sonntag ab 11:00 Uhr

Ruhetage: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag

Krumbacher Stuba

Fam. Mennel, Unterkrumbach 177, 6942 Krumbach
T +43 5513 87 24

krumbacher-stuba@aon.at

www.krumbacher-stuba.at

Dienstag bis Samstag 11:00 – 19:00 Uhr (Küche 11:30 – 18:00 Uhr)
Sonntag und Feiertage 10:30 – 18:00 Uhr (Küche 11:30 – 17.00 Uhr) 

Ruhetag: Montag

Restaurant Schulhus 

Fam. Strahammer, Glatzegg 58, 6942 Krumbach
T +43 5513 8389

reservierung@schulhus.com

www.schulhus.com

Donnerstag bis Sonntag 12:00 – 14:00 Uhr und ab 18:00 Uhr 

Ruhetage: Montag, Dienstag, Mittwoch


Unterwegs im Moor

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Pfeifengraswiese im Salgenreuter Moor

Eine Wanderung durch die Krumbacher Moore ist immer ein Erlebnis.
Allein, in einer Gruppe, oder mit einer geführten Moorwanderung.
Erweitern Sie ihr Wissen über die Welt der Moore bei den 14 Moorsitzen und gönnen Sie sich eine Pause im Moorraum, wo Sie ein wunderbarer Blick auf das Salgenreuter Moor erwartet.


 rasten

Der Moorraum besticht mit seinen klaren Linien, den gelungenen Proportionen und der sensiblen Positionierung in der Landschaft. Er ist gleichzeitig Rastplatz und Aussichtplattform.




winter  kinder 

wiese

feuer


Moorsitze

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In unserem Folder moore Krumbach 2025 finden Sie einen Übersichtsplan, mit dem Sie sich im Gelände orientieren können. 

An insgesamt 14 Standpunkten zwischen Ortskern und Roßbad laden einfache Moorsitze zur Betrachtung von Mooren und Landschaften ein:

Moorsitz 1 

Geologie & Geomorphologie
Krumbach liegt in der geologischen Zone mit angepresster und abgeschürfter Molasse. Die verhältnismäßig weichen Weissach- und Steigbachschichten wurden während und zwischen den Eiszeiten von Eis und Wasser stark ausgeräumt und teilweise abgetragen. Tobel und Schluchten wurden ausgehobelt. Daneben entstanden auf Sandstein und Konglomerat markante Rücken, Hügel und Terrassen. Glaziale und subglaziale Formen prägen das Landschaftsbild in Krumbach bis heute. Verstreut liegende Moore sind Folgen eiszeitlicher und nacheiszeitlicher Entwicklungsprozesse. Die Elemente der Natur- und Kulturlandschaft orientieren sich in ihrer Anordnung am Wechsel der Oberflächenformen. Waldvegetation stockt auf den sanft modellierten Kuppen und Kanten. Wiesen, Streue und Streuobstwiesen wechseln sich dazwischen ab. Die weilerartige Siedlungsstruktur von Krumbach findet ihren Kern im geologischen Zentrum zwischen den Talformationen des Vorderen Bregenzerwaldes.

Moorsitz 2 

Landschaftsarchive
Will man mehr über die Geschichte von Krumbach erfahren, so führen die Recherchen ins Moor. Untersucht man die verschiedenen Torfschichten, so findet man konservierte Wurzel- und Sprossteile verschiedener Pflanzenarten. Dies gibt Aufschluss über die Vegetation der vergangenen Jahrtausende. Es gilt hier die Faustregel, dass ein Hochmoor in 1000 Jahren ca. 1 m hoch „wächst“. Graben wir in Krumbach zwei Meter tief, so versinken wir ins Studium der Pflanzenwelt vor rund 3000 Jahren. Wissenschaftlicher ist die Untersuchung von Pflanzenpollen im Moor. Das Wachstum der Moore in Krumbach begann nach dem Rückzug der Gletscher seit den letzten Eiszeiten vor ca. 10.000 Jahren. Mit jedem Tiefenmeter Torf können über die Untersuchung der erhaltenen Pollen die Landschafts- und Kulturgeschichte der Gemeinde dokumentiert werden. Jeder Meter Torf in Krumbach ist demnach ein prähistorisches sowie historisches Archiv; frei zugänglich und doch sicher in der Landschaft. Feipl

Moorsitz 3 

Nagelfluh
Als Nagelfluh werden die verfestigten Schotter in der Molassezone bezeichnet. Es gibt verschiedene Interpretationen zum Ursprung der Bezeichnung Nagelfluh. Zum Beispiel sollen die gut gerundeten Schotter aus ihrer Grundmasse wie Nagelköpfe herausragen. Im Allgäu spricht man über die Nagelfluh auch vom „Herrgottsbeton“. Am nahen Pfänderstock, in der aufgerichteten Molasse, kommen Aufschlüsse von Nagelfluh häufiger vor. In Krumbach tritt der „Naturbeton“ nur selten ohne Bewuchs an die Oberfläche. Die Spurensicherung beginnt mit Beobachtungen zu Vegetation und Oberflächenformen. Vielfach deuten Waldinseln auf Rücken oder im Bereich von Hangversteilungen auf Nagelfluh im Untergrund. Dort bildet diese Gesteinsart eine vergleichsweise geringmächtige Schicht mit humosem Oberboden aus. Bedingt durch den Anteil an weichen, feinkörnigen Sedimenten sowie der leicht löslichen Kittsubstanz dazwischen, neigen die Standorte zur Verkarstung. So sind insbesondere die Nagelfluhzonen in Krumbach von Waldrodung bis heute kaum betroffen. Statt der aufwändigen Kultur von Grünland und früher auch Ackerbau, beschränkte sich der Mensch solchen Orts bislang auf die forstliche Nutzung. Aufgrund der guten Entwässerung im Untergrund finden sich auf den Nagelfluhvorkommen in Krumbach auch keine Moorbiotope.

Moorsitz 4 

Kreßbad
Gelegenheit zum Waschen, Baden, Trinken und Heilen bot das Quellwasser des Kreßbades. Der Name Kreßbad könnte vom Vorkommen der Brunnenkresse (Nasturtium officinale) abgeleitet worden sein, welche nach wie vor entlang der Gräben und um die Quelle wächst. 1807 wurde der Badebetrieb mit einer Badehütte und einem kleinen Gasthaus begonnen. 1830 wurde im Bäderhandbuch das Kreßbad als kalische Schwefelquelle gegen chronische Ausschläge und veraltete Geschwüre vermerkt. Bereits im Urkataster von 1857 ist das Kreßbad mit seinem Moor und den umliegenden Torfstichen vermerkt. Landschaftlich interessant liest sich der Wechsel vom bewaldeten Nagelfluhrücken zum baumfreien Übergangsmoor nordöstlich der Quelle. Es entstand auf wasserdichtenden Moräneschichten. Der Moorkörper wölbt sich über die entwässerten und intensiver genutzten Flächen im Umfeld auf. Bereichsweise sind auch Spuren historischen Torfabbaus im Gelände ablesbar. Das Kreßbadmoor nahe derQuelle hebt sich deutlich von den umliegenden Oberflächenformen ab. Im Kataster von 1857 istdas Moor noch in weitläufiger Ausdehnung dokumentiert. In der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts gingen große Bereiche davon verloren. Zuerst als Torfstiche genutzt wurden die Flächen schließlich als Grünland kultiviert. Die intakten Niedermoorflächen um das Kreßbad sind reich an farbenfrohen Blütenpflanzen. Aufgrund der hohen Wassersättigung des Bodens erwärmt sich dieser nur langsam. Deshalb entwickelt sich die Vegetation hier erst spät im Frühjahr. Es bedarf einiger Geduld, ehe man im August die dunkel-azurblauen Blüten des Schwalbenwurzenzians (Gentiana asclepiadea) entdeckt.

Moorsitz 5 

Salgenreute
Mit einer Größe von rund 5 ha ist Salgenreute das größte Moorbiotop in Krumbach. Vom Wüstegraben bis zur Parzelle Au erstreckt sich der Moorkomplex mit einem weiten Spektrum an Arten und Pflanzengesellschaften. Salgenreute erzählt die Landschaftsgeschichte seit den Eiszeiten. Vor 17.000 Jahren noch ein Eisrandstausee, bildeten sich auf den Grundmoränen nach dem Rückzug von Eis und Wasser Restseen. Diese verlandeten im Laufe der Jahrtausende. Niedermoorgesellschaften besiedelten die stark vernässten Flächen. Hohe Niederschlagsraten aufgrund der Stau- und Steigungsregen im Gebiet begünstigten die Entwicklung der Hochmoore. Im Atlantikum, vor rund 6.000 Jahren, beschleunigte ein feuchtes, niederschlagsreiches Klima das Moorwachstum. Salgenreute bietet ein Zeitfenster zur Landschaftsentwicklung in den vergangenen 10.000 Jahren – von der Entwicklung der Pfeifengraswiesen über die Ausbildung der torfmoos- und sonnentaureichen Hochmoorweiten bis hin zur Entstehung größerer Bestände der Moorbirke (Betula pubescens). Sichtbare Spuren großflächiger Torfstiche sind bis heute erhalten.

Moorsitz 6  

Moorraum  - Torfmoos
Eine intakte Torfmoospflanze lebt teilweise und teilweise ist sie tot. Ihr oberer Teil lebt, Wachstum findet nur am Pflanzenköpfchen statt. Der untere Teil der Pflanze ist wegen Lichtmangel abgestorben und im Moorwasser konserviert. Durchschnittlich wächst das Torfmoos 15 cm pro Sommer. Im Winter drückt das Gewicht der Schneedecke die wassergetränkten Pflanzenteile zusammen. So reduziert sich das Wachstum auf schließlich nur mehr ca. 1 mm pro Jahr. Torfmoose haben weder Wurzeln, noch ein echtes Gefäßsystem zum Transport von Säften. Die Ernährung des lebenden Teils ist unabhängig vom abgestorbenen unteren Abschnitt der Pflanze. Die Zellwände von Torfmoos binden große Mengen an Nährstoffen, mehr als die Pflanze selbst zum Überleben braucht. Der Nährstoffgehalt des umgebenden Wassers liegt nur wenig über dem von destilliertem Wasser. Die Zellwände der Torfmoose wirken als Ionentauscher. Sie nehmen rasch Kationen auf – zum Beispiel Kalzium und Magnesium aus dem Regenwasser. Im Austausch setzen sie dazu Wasserstoffionen frei. Da Torfmoose das Wasser ansäuern, ist Moorwasser in Hochmooren fast so sauer wie unverdünnter Essig. Torfmoose schaffen und erhalten auf diese Weise ein nährstoffarmes, saures Milieu. Dies fördert ihr eigenes Wachstum. Für andere Pflanzen – mit Ausnahme weniger Arten – wird der Standort dadurch lebensfeindlich.

Moorsitz 7 

Wüstegraben
Gegensätzliche geologische Aufschlüsse mit weicheren und härteren Gesteinsarten bilden die interessante Kulisse im Wüstegraben. Die anstehenden mergeligen und tonigen Schichten bilden glatte und steile Hänge aus. Diese sind von kleinen Rinnsalen durchzogen. Vereinzelt finden sich nahe am Weg Ansätze von Kalksinterbildungen: abgestorbene Blätter oder Zweige sind mit einer dünnen Kalkkruste überzogen. Feuchteliebende Schattenarten prägen die krautige Vegetation über den Mergelschichten. Waldbingelkraut (Mercurialis perennis), Waldmeister (Galium odoratum) und die Große Schlüsselblume (Primula elatior) sind Arten der Krautschicht auf sickerfrischen und nährstoffreichen Standorten. An den Hängen mit härterem Sandstein sprengt der Frost grobe Geröllstücke aus dem Gesteinsverband. Diese bilden unwegsame Halden am Grabenfuß. Hinsichtlich ihrer Entstehung gleichen die Sandsteine der Nagelfluh. Im Gegensatz zur Nagelfluh ist ihre Oberfläche wegen der kleineren Korngrößen jedoch viel feiner. Moose, Farne und störungstolerante Baumarten wie beispielsweise der Bergahorn (Acer pseudoplatanus) prägen die Vegetation in den luftfeuchten Bereichen des Grabens. Waldmeister

Moorsitz 8 

Engisholz
Engisholz ist ein Kleinod unter den vielen Mooren in Krumbach. Torfmoos ( Sphagnum spec.), Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia),Rundblatt-Sonnentau (Drosera rotundifolia), Fieberklee (Menyanthes trifoliata), Weiße Schnabelbinse (Rhynchospora alba), Moor-Birke (Betula pubescens), Kriechweide (Salix repens) und Ohr-Weide (Salix aurita) sind nur einige der seltenen und geschützten Arten, die hier ungestört wachsen. Die Pflanzen der Hochmoore sind wahre Überlebenskünstler und hochspezialisiert. Auf nährstoffarmen und sauren Standorten mit einem pH-Wert zwischen 3,7 und 4,8 erschließen sie sich je nach Art verschiedene Stickstoffquellen. Sonnentaupflänzchen fangen sich kleine Insekten wie beispielsweise Mücken oder Fliegen. Dazu sind ihre Blätter mit rund 200 haarfeinen Tentakeln besetzt. Diese scheiden ein klebriges, zuckerhaltiges Sekret ab, dessen Schimmer Insekten anzieht. Das Insekt bleibt haften, die benachbarten Tentakel neigen sich in der Folge in die Richtung des Fangs und verstärken so die Haftung. Die gefangenen Tiere finden bald Erschöpfung oder ersticken am zähen Sekret. Die Tentakel sondern Enzyme ab, welche die Beute langsam zersetzen und die darin enthaltenen Nährstoffe lösen. Gelegentlich fängt der Sonnentau mittels mehrerer Blätter auch größere Insekten wie Schmetterlinge oder Libellen.

Moorsitz 9 

Glatzegg
Die Nutzung der Moore spielte in den vergangenen 500 Jahren eine große Rolle im landwirtschaftlichen Alltag von Krumbach. Das Pfeifengras (Molinia caerulea) als prägende Kennart der Pfeifengras-Streuwiesen eignet sich hervorragend zur Gewinnung von Einstreu. Da seine Halme nur an der Basis zwiebelartig verdickte Knoten aufweisen, kann es dort rechtzeitig vor dem Mähtermin im Herbst seine Nährstoffe speichern. Nach der Umstellung vom Ackerbau auf Viehzucht und Milchwirtschaft im 18. Jahrhundert wurde Streue auch im Vorderen Bregenzerwald rar. Pfeifengraswiesen, Laub und selbst Torf aus den Hochmooren wurden noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Einstreumaterial verwendet. Zeitzeugen aus Krumbach berichten, dass der Torfabbau vor allem im Frühjahr und Herbst praktiziert wurde. Nach der Trocknung des Torfes auf Holzgestellen wurde er zweimal hintereinander mit alten Dreschmaschinen gemahlen. Man erzählt sich, dass Kühe auf Torfstreu am ruhigsten waren. Auch auf die Qualität des Dungs wirkte sich Torf positiv aus. Mitunter warf man saugfähigen Torf direkt in die Güllegrube. Um 1960 wurden in Krumbach die letzten Torfstiche für die Streu- und auch Brenntorfnutzung aufgegeben. Die extensive Nutzung der Niedermoore als Streue wiederum konnte bis heute wertvolle Niedermoorbiotope vor der Verbuschung mit Gehölzen schützen.

Moorsitz 10 

Nagelfluhterrasse
Entlang dieser Hangkante oberhalb des Moores Engisholz sind immer wieder Aufschlüsse von Nagelfluh zu beobachten. Es sind dies Zeitfenster in die Erdgeschichte der Region. Geringmächtige Schüttungen von Flusssedimenten im Tertiär (Oligozän = vor 30 Millionen Jahren) kommen hier infolge tektonischer Prägungen sowie glazialer und subglazialer Prozesse leicht ablesbar zu Tage. Die urzeitlichen Schotter treten als schmale Nagelfluhlinsen zwischen den umgebenden, stärker erodierten tonigen und mergeligen Schichten hervor. Der Blick in Richtung Engisholz erinnert an die charakteristisch kleinflächige, doch vielfältige Ausprägung der Moore in Krumbach. Das Zentrum der Hochmoorweite von Engisholz ist nahezu baumfrei. Nur wenige Spezialisten überleben auf den sauren und nährstoffarmen Standorten im Hochmoor. Die Gehölze und Zwergsträucher im Moor profitieren von ihrer Symbiose mit den Mykorrhizapilzen. Solche Pilze verfügen über ein im Vergleich zur Pflanze erheblich größeres Vermögen, Nähr- und Mineralstoffe aus dem Boden zu lösen. Moor-Birke (Betula pubescens), Kriechweide (Salix repens), Ohr-Weide (Salix aurita), Besenheide (Calluna vulgaris), Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) und Rosmarinheide (Andromeda polifolia) verdanken ihre Existenz im Moor allesamt dem hauchdünnen Mykorrhiza- Pilzgeflecht. Dieses bildet eine feine Umhüllung an den Gehölzwurzeln. Rain

Moorsitz 11 

Hangrutsch Doren – Dorener Gschlief
Gleitschollen begrenzen den Lauf der Weissach. Während der Eiszeiten waren die Ufer aufgrund der Verfüllung mit Schotter, Eis und Moränen stabilisiert. Die Gleitschollenan der Südseite der Weissach wurden im Postglazial durch tiefer liegende, wandernde Schichtblöcke wieder stärker aktiv. Lokale Rutschungen im Weissachtal sind generell natürliche Erscheinungen, seit das Widerlager der Gletscher und deren Fracht abgetragen sind. Ursache für Erdrutsche dieser Art ist die Aufnahme großer Wassermengen in den Erdboden am Hang. Diese Infiltration von Wasser entlang von Geländerippen mit härteren Gesteinsschichten und deren Abgleiten in tiefer liegende Schichten verursacht wandernde Gleitschollen. Wegen zu geringer innerer Haftreibung folgt schließlich ein Verlust der Stabilität entlang von Gleitfugen, ein Erdrutsch entsteht.

Moorsitz 12 

Roßbad
„… allwo es mit zwei schönen Adern aus einem lettigen Grund hervor gillet, aus welchen Ursachen es allzeit trüb, und niemals hell laufet. Dess Sommers ist dieses Wasser sehr kalt, des Winters gefriert es niemalen, muß zum Baad Gebrauch wie mehr andere kaltfliessende Bäder gewärmt werden, in dem Trinken findet man keinen sonderlichen Geschmack, zum waschen aber kann man es nit gebrauchen, weil es alle weisse Leinwand mit einer grauen Farb tingiert“ so beschreibt der ehemalige Stadtarzt von Bregenz, ,Dr. Ludwig Leopold Helmling um 1705 das Wasserder Roßbadquelleund bezieht sich dabei auf eine noch ältere Quelle von 1699 in derbereits Niclas Schüssler von den frühen Geschehnissen um das Roßbad berichtet. Zuden Ursprüngen vom Roßbad gibt es bis heute eine besondere Geschichte zu erzählen.Holzfäller sollen mit ihren Pferden bei der Holzbringung im Wald auf die Heilkraftdes Wassers aufmerksam geworden sein. Ein Roß verletzte sich schwer, trotteteaber glücklicherweise noch zu einem der Wassertümpel und badete darin. Für alle Augenzeugen fast unglaublich, erholte sich das Roß in der Folge rasch und konnte dementsprechend auch bald wieder zu Arbeiten herangezogen werden. Von da an fand das Wasser rege Verwendung und Zuspruch, selbst bei den Menschen. Bereits 1677 wurde eine Badeordnung mit 12 Punkten erlassen. Wenige Jahre später, um 1698 konnten auch erste Unterkünfte für die Badegäste eingerichtet werden.

Moorsitz 13 

Moorentwässerung
Auf den wasserundurchlässigen Sedimenten der Moränen um das Roßbad setzte nach Ende der letzten Eiszeit großflächiges Moorwachstum ein. Ein Großteil der Flächen wurde vor 1960 noch trocken gelegt. Die nunmehr als Fettwiesen kultivierten Flächen waren ursprünglich vernässte Moore. Vor der Kultivierung wurde hier auch Torf abgebaut. Die Torfstiche waren in der Landschaft von weitem erkennbar. Zur anschließenden intensiveren Nutzung wurden sie wieder mit Erdmaterial aufgefüllt und sind heute nur noch schwer ablesbar. Der Verlust von Moorflächen hat negative Auswirkungen auf Klima und Wasserhaushalt der Landschaft. Entwässerung und Trockenlegung von Mooren haben einen rasanten Abbau der Nährstoffe zur Folge. Atmosphäre und Grundwasser werden über kurze Zeit erheblich belastet. Zu den bemerkenswertesten und aktuellsten Eigenschaften von intakten Mooren zählt, dass in ihnen ständig Kohlendioxid gebunden wird. Die Moorpflanzen entziehen der Luft CO2 und verwenden es zum Aufbau ihres eigenen Organismus. Lebende Moore sind Stoffsenken, sie binden CO2 auf unbegrenzte Zeit und tragen damit zum Klimaschutz bei. Dank der hohen Wasserspeicherfähigkeit spielen die Hochmoore zudem eine große Rolle im Wasserhaushalt der Landschaft. Mit bis zu 80 % Wasseranteil sind Moore lebendige Schwämme zur Verzögerung des Wasserabflusses im Falle von Starkregenfällen. Sie tragen so zum natürlichen Hochwasserschutz bei.

Moorsitz 14 

Moormosaik
Der Moorsitz am Tobel lenkt den Blick auf ein weiteres Moorbiotop. Er ist gleichzeitig ein Fenster zur Entwicklung von Streuewiesen bei Nutzungsauflassung bzw. Nutzungsextensivierung. Die nicht mehr genutzte Teilfläche ist bereits von der Moorbirke (Betula pubescens) besiedelt. Verbliebene Grasarten wie die Fadensegge (Carex lasiocarpa) und das Hundsstraußgras (Agrostis canina) prägen den reizvollen Landschaftsausschnitt – insbesondere in der zweiten Hälfte des Sommers, vor der Mahd im Herbst. Selbst solche kleinen Restbiotope erfüllen wichtige Funktionen zum Erhalt der Vielfalt in der Landschaft. Die bessere Nährstoffversorgung in den Niedermooren ermöglicht eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt. Speziell angepasste Schmetterlingsarten und selten gewordene Vogelarten finden hier optimale Lebensräume. In Hochmooren kommen nur wenige, dafür umso seltenere Pflanzenarten vor. Mit Temperaturunterschieden von bis zu 40° Celsius zwischen Tag und Nacht fordern die Hochmoore eine hohe Anpassungsfähigkeit. Die wahre Vielfalt liegt hier im Mikrokosmos, in der Welt der Algen und verwandter Einzeller. Zieralgen, Blaualgen, Urtierchen und Schleimpilze bevölkern die Tümpel und Schlenken der Hochmoore. Moore in ihrer jahres- und tageszeitlichen Dynamik bieten Rückzug und Ruhe auch für Menschen. Auf einem Moorsitz oder im Moorraum die Natur und Landschaft wieder spüren, sich erinnern und mehr erfahren, das wird zum Ausgleich und zur Faszination.


Auszeichnungen

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Moore Krumbach mit Binding Preis ausgezeichnet
Mit dem Binding Preis werden alljährlich Personen und Institutionen ausgezeichnet, die hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes erbringen. Die Preisträger 2010 kommen aus Deutschland, Österreich und Slowenien. Die Gemeinde Krumbach und Landschaftsarchitektin Maria-Anna Moosbrugger erhielten am 19. November 2010 den Preis für ihre Arbeit zur Erhaltung von Mooren. 

Binding Preis 

 

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Forschungsprojekt Moor Salgenreute
Das Moor Salgenreute war auch Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung. Finanziert durch die inatura in Dornbirn hat die Universität Innsbruck im April 2009 ein Moorprofil entnommen. „Auch nach vier Metern Tiefe stieß der Moorbohrer noch nicht auf festen Untergrund. „Ein Moor wächst pro Jahr etwa einen Millimeter. Das bedeutet, dass in Salgenreute Informationen zur Natur- und Kulturgeschichte der Region gespeichert sein könnten, die mehr als 4000 Jahre zurückreichen", erklärt Maria-Anna Moosbrugger, die das Projekt „moore krumbach" betreut. Erste Ergebnisse des Forschungsprojektes wurde im Sommer 2010 veröffentlicht.


Anreise

Anreise mit dem Auto:

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Anreise mit dem Bus:
Stündlich mit der Linie 820 ab Bregenz
Stündlich mit der Linie 850 ab Dornbirn, umsteigen in Egg in die Linien 820 oder 890

VMobil 


Weitere Links

inatura Dornbirn: www.inatura.at

Biotopinventar Vorarlberg: www.vorarlberg.at/Umwelt

Universität Innsbruck: www.uibk.ac.at/himat/

Vorarlberger Umweltplattform: http://www.umweltv.at/

Naturpark Nagelfluhkette: www.naturpark-nagelfluhkette.at

Allianz in den Allpen: www.alpenallianz.org

Klimabündnis: www.klimabuendnis.org

Allgäuer Moorallianz: www.allgaeuer-moorallianz.de/

Umweltwoche 2013: www.umweltv.at

Naturtipps: www.naturtipps.com