Pflanzen im Moor

Nur eine begrenzte Anzahl hochspezialisierter höherer Pflanzen kann im Hochmoor überleben.

Sie müssen säurebeständig sein und in einem schwammigen, extrem nassen, sauerstoffarmen Milieu wurzeln können. Nährstoffe sind knapp, und in ihrem Wettkampf um Licht müssen sich die Pflanzen dem Wachstumsmuster von Torfmoosen anpassen, das von enormem Zusammendrücken der Moosstrukturen im Winter gefolgt wird.

Allgemein bekannte Beispiele höhere Moorpflanzen sind die Besenheide (Calluna vulgaris) und der fleischfressende Sonnentau (Drosera rotundifolia). Im ersten Fall findet die Stickstoffaufnahme in Symbiose mit Pilzen statt (Mycorrhiza), im zweiten Fall wird der Stickstoffbedarf durch Fangen und Verdauen von Insekten gedeckt. Zu diesem Zweck produziert der Sonnentau eine der klebrigsten bekannten biologischen Substanzen. Andere typische Pflanzen in den Mooren sind Sumpfporst (Ledum palustre), Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Glockenheide (Erica tetralix), Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), Moor-Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), Krähenbeere (Empetrum nigrum), Seggen (Carex spp.), Wollgras (Eriophorum spp.), Rasenbinse (Trichophorum cespitosum) und verkrüppelte Latschen (Pinus mugo). Zieralgen (Desmidiales) und Fadenjochalgen (Zygnematales) können im Moorwasser reichlich auftreten. Sie leben sogar in Torfmooszellen (Hyalozyten).

Die Vegetation der Niedermoore ist viel artenreicher. Schwimmende mattenbildende Seggenarten leiten manchmal das erste Stadium der Moorsukzession ein.

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Torfmoose (Sphagnum) sind von entscheidender Bedeutung für die Entstehung von Zwischen- und Hochmooren. Sie sind hervorragend an die extremen Bedingungen dieser Standorte angepasst. Torfmoose können selbst in geringsten Konzentrationen vorkommende Nährstoffe aufnehmen. Im Gegenzug geben sie Wasserstoffionen an die Umgebung ab, womit sie sich selbst ein saures Milieu schaffen, das Konkurrenten im Wuchs behindert. Torfmoose können praktisch unbegrenzt wachsen. Während sich die Pflanze nach oben hin entwickelt, stirbt die Basis wegen Luftabschluss ab; aus dem sich unvollständig zersetzenden Gewebe entsteht Torf.

 

 

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Sonnentau (Drosera rotundifolia)
Die Gattung Sonnentau (Drosera) bildet mit ihren rund 130 Arten die zweitgrößte Gattung fleischfressender Pflanzen; sie zählt zur Familie der Sonnentaugewächse (Droseraceae).).

 

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Rosmarinheide (Andromeda polifolia)

Die Rosmarinheide ist ein Bewohner der Heide- und Regenmoore. Sie ist kalkmeidend und benötigt offene Standorte. Die familientypische Mykorrhiza ermöglicht es der Pflanze auf stark stickstoffarmen Böden, wie es Heiden und Hochmoore sind, zu wachsen. Als Mykorrhiza bezeichnet man eine Form der Symbiose von Pilzen und Pflanzen, bei der ein Pilz mit dem Feinwurzelsystem einer Pflanze in Kontakt ist. Die Mykorrhizapilze liefern der Pflanze Nährsalze und Wasser und erhalten ihrerseits einen Teil der durch die Photosynthese der (grünen) Pflanzen erzeugten Assimilate.

 

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Die Moor-Birke (Betula pubescens), auch Haar-Birke, Besen-Birke oder Behaarte Birke genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie ist kennzeichnender Baum (Phanerophyt) der Moor- und Bruchwälder sowie trockenerer Bereiche in Regenmoorkomplexen. Als Pionierbaumart ist sie in der Lage, rasch neu entstandene Lebensräume zu besiedeln.

 

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Das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) gehört zur Familie der Orchideen, der mit Hilfe seiner Knollenwurzel den Winter überdauert. Zum Überleben benötigt die Pflanze zudem spezielle Wurzelpilze, mit deren Hilfe sie sich vor allem im Jungstadium ernährt. Bestäubt wird sie durch zahlreiche Insektenarten, vor allem aber durch Zwei- oder Hautflügler und Käfer. Auf der Blattoberseite besitzen sie charakteristische, meist runde Flecken, die nur äußerst selten fehlen können. Die Pflanze wird bis zu 60 Zentimeter hoch und blüht zwischen Mai und August. Die Blüten sind pink bis violett gefärbt. Das Gefleckte Knabenkraut kommt auf feuchten Magerrasen und in lichten Wäldern vor. Die Art ist kalkmeidend und bevorzugt leicht saure Standorte. Die Pflanzenart ist besonders geschützt.

 

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Wollgras (Eriophorum vaginatum)
Wollgräser sind eine Gattung innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Ihre Blütenstände bestehen aus je einem oder mehreren vielblütigen Ährchen. Die langen Blütenhüllfäden der Früchte bilden den bezeichnenden weißen bis orangefarbenen Wollschopf der Wollgräser. Die aspektprägenden „Wattebäusche“ zeigen die Pflanzen also nicht, wie landläufig oft angenommen wird, in ihrem blühenden, sondern im bereits fruchtenden Zustand.

 

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Die Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), auch Trunkelbeere oder Moorbeere ist ein Strauch aus der Gattung der Heidelbeeren. Die Rauschbeere wächst als kleiner Strauch und trägt weißliche bis rosafarbene kleine Blüten. Sie erscheinen von Mai bis Juni. Die Beeren ähneln denen der Heidel- bzw. Blaubeere, sind jedoch bereift, deutlich größer als diese und pflaumenförmig. Sie reifen im Spätsommer, sind außen blau, haben aber innen helles Fruchtfleisch und hellen Saft im Gegensatz zur Heidelbeere, die blaues Fruchtfleisch hat und auch blauen Saft führt. Die Laubblätter sind oberseits blaugrün, unterseits graugrün und oval. Die Rauschbeere wächst in Waldmooren und Hochmooren mit feuchtem, torfhaltigem Boden.

 

 

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Die Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium oxycoccos, syn. Oxycoccus palustris Pers.) ist ein Vertreter der Heidelbeeren (Vaccinium) innerhalb der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist eine Charakterpflanze der Bulte von Regenmooren, kommt aber auch in Zwischenmooren und Bruchwäldern vor. Kennzeichnend für diesen Zwergstrauch sind ihre zu dünnen Fäden reduzierten „Stämme“, mit denen sie flach über Torfmoospolster rankt.

 

 

 

Bärlapp

 

 

Der Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella inundata)
Der Gewöhnliche Sumpf-Bärlapp oder Moorbärlapp ist ein in Mooren vorkommender Vertreter der
Bärlapppflanzen. Er wächst auf offenen Hochmoor-Böden, in Zwischenmooren, auf Schwingrasen, in Moorschlenken sowie in feuchten Dünensenken.

 

 

Fieberklee

Fieberklee (Menyanthes trifoliata L.)
Der Fieberklee wächst im in der Sumpfzone von Gewässern und bildet im moorigen Untergrund einen fingerdicken, kriechenden Wurzelstock aus. Er ist in kleine Abschnitte unterteilt und bewurzelt sich an diesen Knoten immer wieder, wächst aber auch "ausläuferartig" ins freie Wasser hinaus. Aus ihm entspringen die ca. 10cm hohen dreigeteilten, glattrandigen und ovalen Blätter mit kleeähnlichem Aussehen.

 

 

StreuwieseStreuwiesen sind meistens Feucht- oder Nasswiesen, die auf Grund ihres geringen Futterwertes nicht der Futtergewinnung wie die übrigen Wiesentypen des Grünlandes dienen. Die Gewinnung von Einstreu für Viehställe; insbesondere in getreide- und damit stroharmen Regionen, wie etwa dem Alpenvorland stellt hierbei die Hauptnutzung dar.

Streuwiese im Herbst

 

 

 Streuwiese Sommer

 

 

 

 

Streuwiese im Frühsommer im Naturschutzgebiet Rossbad

 

 

 

 

 

 Seggen

Seggen (Carex), gehören zur Gattung der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae).
Sie kommen in zahlreichen Arten vor und sind in den kühleren, klimatisch gemäßigten Zonen beheimatet. Es sind krautige und ausdauernde Pflanzen, deren Halme meist dreikantig und nur selten stängelrund sind. Einige Seggenarten blühen bereits im ersten Jahr, überdauern aber nicht. Andere leben nicht länger als drei bis fünf Jahre. Seggen prägen ganz entscheidend das Aussehen unserer
Moore.