Moorarten

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Hochmoore
Hochmoore sind regengespeist (ombrotroph). Sie benötigen Gebiete mit geringem Wasserabfluss, ein Klima, bei dem die Niederschlagsmenge jene der Verdunstung übersteigt, und ein nährstoffarmes Milieu, das Torfmoosen in ihrem ökologischen Wettbewerb mit höheren Pflanzen Vorteile verschafft. Das Wachstum höherer Pflanzen wird aber auch durch die Torfmoose selbst beschränkt, da sie die vorhandenen Nährstoffe binden und das Moorwasser ansäuern (pH=3-4). Hochmoortorf besteht fast ausschließlich aus teilweise abgebautem Sphagnum; sein Kohlenstoffgehalt ist niedrig (ca. 3%). Die Torftiefe von Hochmooren beträgt 2-10 m. Da die Wasseroberfläche im dichten Netzwerk der Sphagnumstämmchen und -blätter eingeschlossen ist, fehlen Wasserbewegungen fast vollständig und der Wärmeaustausch zwischen Wasser und Luft ist stark eingeschränkt. Dies führt zu einem extremen Mikroklima, bei dem Temperaturunterschiede von über 30º zwischen Tag und Nacht auftreten. Sogar im Sommer - selbst wenn die Sonne die Pflanzendecke aufheizt - steigt die Wassertemperatur kaum über 10º, und Nachtfröste treten während des ganzen Jahres auf. Im Vergleich zur Umgebung kann die Vegetationsperiode im Hochmoor um 2-3 Monate verkürzt sein.

Niedermoore
Niedermoore sind ein Stadium im Entwicklungsprozeß (Sukzession) von offenen Teichen oder seichten Seen zu ombrotrophen Hochmooren. Sie sind minerotroph, d.h. ihr Wasserkörper ist mit dem mineralhaltigen Grundwasser verbunden. Torfmoose und eine Anzahl andere Pflanzenarten wachsen in leicht saurem, neutralem oder sogar alkalischem (bis zu pH=8) Milieu und bilden Torf mit relativ hohem Kohlenstoffgehalt (ca. 10%). Die Torftiefe von Niedermooren beträgt gewöhnlich weniger als 2 m. Hat ein Niedermoor das Stadium erreicht, wo seine Torfmoosdecke den Kontakt zum Grundwasser verliert, dann entscheiden Klima und Umweltbedingungen darüber, ob es sich zu einem Hochmoor oder zu einem verlandeten Waldgebiet weiterentwickelt.