Entstehung eines Moores

Nach dem Ende der letzten Eiszeit, als sich das Klima allmählich wieder erwärmte, begann in weiten Gebieten die Moorbildung.
In dieser Periode fielen sehr viele Niederschläge. Dadurch, dass die Eispanzer schmolzen, wurde weiteres Wasser freigesetzt. Der Grundwasserspiegel stieg, zahlreiche Täler, Senken und Niederungen wurden überflutet. So veränderte sich die Vegetation: es wuchsen mehr und mehr feuchtigkeitsliebende Pflanzen und dort, wo die Pflanzen auch nach ihrem Absterben nicht abgebaut werden konnten, bildeten sich Moore.
Vor etwa 12.000 Jahren begann die Hochzeit der Moore in unseren Breiten.
Zur Entstehung eines Moores müssen folgende Bedingungen gegeben sein: Das Gebiet muss niederschlagsreich sein und eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen. Im Boden muss eine wasserstauende Schicht vorhanden sein und die Produktion an Pflanzensubstanz muss die durch Zersetzung verloren gehende übertreffen. Und als Letztes darf das Gebiet, in dem ein Moor entstehen kann, nicht beschattet sein. Der ständige Wasserüberschuss aus Niederschlägen oder Mineralbodenwasser bedeutet einen Sauerstoffmangel und führt zu einem unvollständigen Abbau der pflanzlichen Reste, die als Torf abgelagert werden. Durch die Anhäufung von Torf wächst die Oberfläche von lebenden Mooren in die Höhe. Im Gegensatz zu Sümpfen herrscht in Mooren eine permanente Wassersättigung. Gelegentliches Austrocknen führt in Sümpfen zu einem vollständigen Abbau der organischen Substanz zu Humus. In Mooren ist durch die permanente Wassersättigung dieser Abbau gehemmt, sodass Torf entstehen kann.

 

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Die oberste Schicht des Moores besteht aus lebendem, organischem Material, mit dessen Absterben das Moor laufend an Tiefe gewinnt. Die Wurzeln dieser Pflanzen durchziehen die obersten Torfschichten. Diese Schichten speichern ungeheure Mengen an Wasser. Je tiefer das Moor, desto dichter die Torfschichten. Durch die konservierende Wirkung eines Moores, kann man Pollen und organische Reste aus längst vergangenen Zeiten finden. Mit einer Profiltiefe von 4 m lässt sich die regionale Besiedlungsgeschichte bis zu 4000 Jahre zurückverfolgen. Die unterste Schicht besteht aus Seetonen, eine wasserundurchlässige, hart verdichtete Sandschicht, die den Abschluss des Moores bildet.